Abwasserbehandlung und Wasseraufbereitung
Industrieabwasserbehandlung
Säureneutralisation und hydroxidische Fällung von Schwermetallen
Saure Abwässer, die z. B. Salzsäure, Schwefelsäure oder Flusssäure enthalten, werden mit Kalkmilch neutralisiert. Es entstehen die entsprechenden Ca-Salze: Calciumchlorid, Gips, Flussspat. Die gelösten Schwermetalle (Me) werden als schwerlösliche Schwermetallhydroxide gefällt.
Reaktionsgleichungen:
2 HCI + Ca(OH)2 ==> CaCl2 + 2 H2O
H2SO4 + Ca(OH)2 ==> CaSO4 + 2 H2O
H2F2 + Ca(OH)2 ==> CaF2 + 2 H2O
Schwermetallfällung: Me2+ + Ca(OH)2 ==> Me(OH)2 + Ca2+
Zur sicheren Unterschreitung der Grenzwerte sollte ein Fällungs-pH- Wert > 9,0 eingestellt werden. Bei Anwesenheit von Nickel ist ein Fällungs-pH-Wert von ca. 10,5 nötig.
Kommunale Abwasserreinigung
Durch Dosierung von Kalkmilch im Zulauf Belebung, in die Belebung oder in den Rücklaufschlamm erzielt man eine:
- Stützung der Säurepufferkapazität (mind. 2 mmol/l) und Stabilisierung des pH-Ablaufwertes (mind. 7,3).
- Verbesserung des Trockensubstanzgehaltes und der Entwässerbarkeit des Überschussschlammes. Daraus resultieren Einsparungen bei der Schlammentsorgung.
- Optimierung des CNP-Verhältnisses durch Fällung von Phosphat, Unterstützung der Nitrifikation und Verringerung des CSB-Wertes um bis zu 40%. Es stellt sich ein Schlammindex < 100 ml/g ein.
Durch Dosierung von Kalkhydrat/Kalkmilch in den Zulauf zum Vorklärbecken kann/können:
- ca. 60% des CSB und BSB5 bereits in der Vorklärung ausgefällt werden
- Sauerstoff-Energie für die Belebung gespart werden
- Die Säurepufferkapazität des Abwassers erhöht werden
- Überlastete Kläranlagen deutlich entlastet werden
- Neu geplante Kläranlagen um ca. 30% kleiner ausgelegt werden
Brauch- und Trinkwasseraufbereitung
Enthärtung von Wässern
Die im Wasser gelöste Carbonathärte, welche hauptsächlich in Form von Ca- und
Mg-Hydrogencarbonat vorliegt (auch temporäre Härte genannt), wird als unlösliches Calciumcarbonat gefällt. Mit der Reaktion gehen eine Enteisenung und teilweise Entmanganung einher.
Reaktionsgleichung: Ca(HCO3)2 + Ca(OH)2 ==> 2 CaCO3 + 2 H2O
Anwendungsbeispiele:
- Enthärtung von Trinkwasser in Wasserwerken
- Enthärtung von Brauwasser
- Enthärtung von Brauch- und Kühlwasser
Aufhärtung von Wässern
Auch der umgekehrte Vorgang, also eine Aufhärtung von zu weichem Wasser ist möglich. In diesem Fall wird aggressive Kohlensäure mit Hilfe von Kalkmilch zu Ca-Hydrogencarbonat umgesetzt. Meist wird ein Härtegrad von ca. 7 °dH eingestellt.
2 H2CO3 + Ca(OH)2 ==> Ca(HCO3)2 + 2 H2O
fest gelöst
Ca(HCO3)2 Calciumhydrogencarbonat (gelöst)
Ca(OH)2 Kalkhydrat / Kalkmilch (Suspension)
CaCO3 Calciumcarbonat / Kalkstein (fest)
H2CO3 Kohlensäure (gelöst)
Akdolit
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